Sonntag, 1. September 2019

Trudy Hennig lenkt jetzt die Geschicke der Gemeinde

In Dalheim ist Trudy Hennig als neue Ortsbürgermeisterin vereidigt worden. Beigeordnete sind Steffen Imruck, Lothar Veith und Rüdiger Kolb.


von Wolfgang Höpp

DALHEIM - Das Amt des Ortsbürgermeisters in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz ist zunehmend weiblich besetzt. Nach der Kommunalwahl 2019 üben inzwischen sechs Frauen die verantwortungsvolle kommunale Position aus, darunter auch die Dalheimerin Trudy Hennig (BfD).

Sie wurde jetzt vom scheidenden Ortschef Willhard Leib (FWG) im Laufe der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates vor 48 interessierten Bürgern aus Dalheim vereidigt und durch die Aushändigung der Ernennungsurkunde zur Ehrenbeamtin nach dem rheinland-pfälzischen Landesbeamtengesetz ernannt. Vorher verabschiedete Leib die Ratsmitglieder Annette May, Thomas Fichtner, Jürgen Koch sowie Andreas Schweitzer und dankte ihnen mit einer Urkunde für ihre langjährige kommunalpolitische Tätigkeit. Danach verpflichtete er jedes Ratsmitglied mit Handschlag und wies auf die Schweige- und Treuepflicht sowie auf den Grundsatz der freien Mandatsausübung hin.

Mit der Vereidigung der neuen Ortsbürgermeisterin endete die zehnjährige Amtszeit von Willhard Leib, der seiner Nachfolgerin alles Gute und jederzeit ein glückliches Händchen wünschte. Der Sprecher der FWG, Walter Schweitzer, ließ es sich nicht nehmen, ihm für seine Arbeit zum Wohle Dalheims zu danken. Dem schloss sich die Beigeordnete der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, Jutta Hoff, an und sicherte der neuen Ortsbürgermeisterin die volle Unterstützung der Verwaltung zu.

Zur Verpflichtung des neuen Gemeinderates gehören die Beratung und Entscheidung über die Neufassung der Hauptsatzung und die Beratung und Beschlussfassung über die Geschäftsordnung des Gemeinderates. Der neue Rat war sich aber einig, diese beiden Geschäftsordnungspunkte zu vertagen, da bei der FWG noch erheblicher Beratungsbedarf besteht. Der Büroleiter der Verbandsgemeinde Rhein-Selz, Reinhold Pfuhl, begleitete anschließend die geheime Wahl, die Ernennung und Vereidigung der drei neuen ehrenamtlichen Beigeordneten. Wie sich herausstellte, war das eine ebenso knifflige wie auch spannende Angelegenheit. Während Steffen Imruck (FWG) noch einstimmig zum Ersten Beigeordneten gewählt wurde, wurden die beiden weiteren Ehrenämter erst durch Kampfabstimmungen vergeben: Lothar Veith (CDU) ist Zweiter und Rüdiger Kolb (FWG) Dritter Beigeordneter.

Es bleibt dabei festzuhalten, dass die Bürger für Dalheim (BfD) mit Trudy Hennig wohl die Ortsbürgermeisterin stellen, aber bei der Vergabe der Beigeordneten als zweitstärkste Fraktion im Rat leer ausgehen. Die Arbeit in der Gemeinde geschieht auch in den Ausschüssen. So beschloss der Rat diesmal wieder einstimmig sechs Ausschüsse und trug die Namen der jeweiligen Mitglieder von BfD, CDU und FWG in die entsprechenden Listen ein.

Nach der einstimmigen Verabschiedung eines Bauantrages betonte Trudy Hennig ihre Bereitschaft, mit allen Beigeordneten und Ratsmitgliedern konstruktiv zusammenzuarbeiten. Sie kündigte an, die Dalheimer in regelmäßigen Bürgerversammlungen über gravierende Neuerungen zu informieren und schloss mit dem Hinweis: „Die Bürgersprechstunde bleibt zunächst bei donnerstags von 18 bis 19 Uhr im Rathaus.“

Allgemeine Zeitung, 15.08.2019


Anmerkung zur Wahl der Beigeordneten am 12.08.2019:


Die Kommunalwahl in Dalheim am 26.05.2019 bestand - wie auch in den anderen Gemeinden des Landes Rheinland-Pfalz - aus zwei getrennten Wahlgängen, die vollkommen unabhängig voneinander sind. Einerseits wurden in einer Art Persönlichkeits­wahl von den Wahlberechtigten der/die Ortsbürgermeister/in, in einem zweiten Wahlverfahren die Gemeinderäte gewählt.

Da in Dalheim die Hauptsatzung erneut drei Beigeordnete vorsieht, wäre es nach dem demokratischen Selbstverständnis der BfD auf Grund des Wahlergebnisses mehr als angemessen gewesen, jeder politischen Gruppierung einen Beigeordneten zuzugestehen. Jeder Wähler hätte sich somit in der ergänzenden Ortsverwaltung wiedergefunden. Diese Form der Interpretation eines Wahlergebnisses wird in zahlreichen Kommunen im Landkreis Mainz-Bingen aus guten Gründen praktiziert. In geheimer Abstimmung konnte eine solche Regelung in Dalheim durch das Wahlverhalten der Fraktionen FWG und CDU nicht erreicht werden.